Die kirchliche und die weltliche Bestattung
1. Katholische Bestattung
Im Trauerfall ist für Gemeindemitglieder der röm.-kath. Kirche eine Bestattung durch Geistliche und eine Begleitung durch Geistliche und Pastoralreferenten und -referentinnen möglich.
Das christliche Verständnis, nach dem das Leben nicht mit dem Tode endet, sondern die Auferstehung in Jesus Christus zu erwarten ist, bildet die Grundlage der Bestattungsrituale. Außerdem bietet die Kirche eine Krankensalbung am Sterbebett an. Sechs Wochen nach der Beisetzung wird in der Gemeindekirche das sogenannte Sechswochenamt gehalten.
Der Ablauf
Eine Bestattung der katholischen Kirche hat einen Ablauf, der zwei Stationen (Trauerhalle und Grab) bzw. drei Stationen (Kirche, Trauerhalle und Grab) vorsieht. Den Ablauf einer Erdbestattung in der Trauerhalle und am Grab können Sie hier einsehen.
Erste Station:
Eröffnung mit Musik
Besprengen von Urne oder Sarg mit Weihwasser
Begrüßung durch den Zelebranten
Kyrie-Rufe
Gebet
Schriftlesung: Der Zelebrant liest aus der Heiligen Schrift. Eine Lesung aus dem Alten Testament wird mit den Worten „Wort des lebendigen Gottes“, eine Lesung aus dem Neuen Testament mit „Lob sei dir, Christus“ beantwortet
Homilie (Trauerpredigt): Die Predigt bringt den Gedanken von Leben und Auferstehung mit dem Leben der/des Verstorbenen in Zusammenhang
Stille: Die Trauergemeinde bedenkt in kurzer Stille das Gesagte
Lied oder Psalmgebet: Die Trauergemeinde singt zusammen ein Lied oder einen Psalm
Anrufungen: Die Trauergemeinde betet im Wechselgebet zu Jesus Christus für den Verstorbenen
Schlussgebet in der Trauerhalle und Eröffnungsgesang zur Prozession.
Prozession zum Grab
Zweite Station:
Gebet und Ansprache: Der Zelebrant leitet am Grab die Beisetzung mit einem Gebet oder einem persönlichen Wort ein.
Einsenken des Sarges mit begleitendem Schriftwort
Weihwasser: Der Zelebrant sprengt Weihwasser auf den Sarg und erinnert so an die Taufe des/der Verstorbenen. Gott möge vollenden, was er in der Taufe begonnen hat.
Weihrauch als Symbol der aufsteigenden Gebete der Gemeinde
Erde: Der Zelebrant wirft Erde auf den Sarg. Sie ist das Symbol der Vergänglichkeit des Menschen
Kreuzzeichen: Der Geistliche bezeichnet das Grab mit dem Kreuz. Es ist das Zeichen der Hoffnung, der Auferstehung Jesu Christus
Glaubensbekenntnis
Fürbitten: Die Fürbitten können auch von Angehörigen oder Gemeindemitgliedern vorgetragen werden
Vaterunser: Das Vaterunser wird gemeinsam gesprochen
Schlussgebet
Abschließendes Segenswort oder feierlicher Schlusssegen
Die Anwesenden treten an das Grab und drücken ihre Anteilnahme in ortsüblicher Weise aus
2. Evangelische Bestattung
Auch der evangelischen Bestattung liegt der Auferstehungsgedanke zugrunde. Neben einem letzten Abendmahl am Sterbebett wird eine Aussegnungsfeier angeboten.
Der Ablauf
Hier finden Sie eine Beschreibung des Ablaufs einer Erdbestattung mit vorangehender Trauerfeier. Falls wegen einer Kremation Trauerfeier und Beisetzung an getrennten Terminen stattfinden, ähnelt sich der Ablauf.
Trauerfeier:
Glockengeläut der örtlichen Kirche oder der Friedhofskapelle
Musik zum Eingang
Bibelspruch und liturgischer Gruß
Lied
Biblische Lesung/Text: An dieser Stelle kann ein nicht biblischer Text gelesen oder eine kleine Geschichte von einem Mitglied der Trauergemeinde vorgetragen werden. Anschließend wird der Bibeltext gesprochen, der auf die Predigt vorbereitet
Glaubensbekenntnis: Der christliche Glaube wird gemeinsam bekannt
Lied
Predigt: Ihr Inhalt bringt das Leben der/des Verstorbenen mit der Auferstehung Jesu Christi in Verbindung
Musik oder Stille
Persönliches Gedenken: Familie und Freunde können an dieser Stelle persönliche Worte sprechen, etwas zum Sarg bringen, an die Urne legen
Fürbitten und Vaterunser
Überleitende Worte zum Auszug/Schlusssegen
Glocken zum Auszug
Sarg-/Urnengeleit: Es erfolgt der Gang zum Grab mit Musik
Am Grab:
Bibelvers
Absenken des Sarges, der Urne
Bestattungswort: Die Pfarrerin bzw. der Pfarrer spricht ein Bestattungswort, wirft Erde auf den Sarg und spricht den Abschlusssegen für die Trauernden
Mitteilungen/Nachrufe Angehörige und Freunde können jetzt einen Nachruf sprechen
Jetzt können Beileidsbekundungen gegenüber den Angehörigen ausgesprochen werden.
3. Weltlicher Abschied
Falls der Verstorbene keiner Religion angehörte, so muss nicht auf eine Trauerfeier verzichtet werden.
Bei einer konfessionsfreien Trauerfeier steht die Trauerrede im Zentrum des Ablaufs, den Sie weitgehend frei festlegen können. Wir helfen Ihnen bei der Planung und Ausarbeitung Ihrer Ideen. Professionelle Trauerredner zeichnen sich für den Ablauf der Trauerfeier verantwortlich. Es besteht auch die Möglichkeit für die Trauerfeier passende Abschiedsrituale zu gestalten. In einem persönlichen Gespräch kann er ein Verständnis für das Umfeld des Verstorbenen entwickeln, was die Grundlage seiner Trauerrede darstellt. Neben der Trauerrede können auch Angehörige oder Freunde persönliche Worte sprechen.
Nach der Trauerfeier geleitet die Trauergemeinde den Verstorbenen zu seinem Grab. Jetzt können Beileidsbekundungen gegenüber den Angehörigen ausgesprochen werden.